Miss Glitter

Heute Früh um fünf noch das Weekend gestürmt. Vorher Freiluftkino und FH-Studiengang-Party von Freunden im Cassiopeia. Zeitlich gesehen war dann irgendwie eh alles egal. Musst Du später nicht arbeiten? Hm, schon. In der Begleitung von zwei frisch aufgegabelten Total-Freaks war die letzte Runde noch schwer lustig. Kurzzeitig sehr, sehr jung gefühlt. So 23 etwa. Ein Zustand der nicht angehalten hat. Suprise, suprise Dummerchen.

Folgendes:

Vor einer Weile schrieb Kerl eine Email. Ob es mir denn gut ergeht und was ich die kommenden Tage so treibe. Ich antwortete, das alles schwer gut ist und ich noch eine Weile, eben bis zum mittlerweile vergangen Samstag, in der Schweiz bin. Weiterhin habe ich erwähnt, dass ich es schön fände, ihn nach meiner Rückkehr irgendwann zu treffen. So „die Tage“ eben. Seit seiner Frage nach meinem momentanen Treiben, ist der Kerl nun verschollen. Oh je. Oh je, weil ich ihn normalerweise ja anrufen könnte. Einfach so. Hallo wie geht es? Und so weiiter. Normalerweise würde ich das vielleicht wirklich tun. So demnächst. Nur ist natürlich alles mal wieder nicht normal. Warum auch? Vor einer längeren Weile nämlich, habe ich seine Mobilnummer gelöscht. Eine total hirnverbrannte Aktion. Vollständig aus Kopf und Telefon. Eine total hirnverbrannte Aktion, ich weiß. Danach habe ich mich plötzlich frei gefühlt, so für einen kurzen Moment wenigstens. Frei weil die Gefahr weg war etwas dummes zu tun. Mittlerweile frage ich mich, was dümmer und unüberlegter gewesen wäre: das löschen oder die Möglichkeit den Kerl irgendwann mal sehnsüchtig anzurufen. Hrmpf. Aber die Miss war eben schon immer ein bisschen hitzköpfig und stürmisch. Schön blöd. Mit ein bisschen mehr Selbstkontrolle müsstest Du Dir gar keine Gedanken über solche Gefahren machen, weeste Liebes (Anmerkung der Redaktion). Wege um „unauffällig“ wieder an diese Nummer zu gelangen gibt es wenig. Nachname? Nope. Gemeinsame Bekannte? Hm, naja. Keine die ich danach fragen sollte. Wohnhaft? Oh, auch das ist bloß so ungefähr bekannt. Natürlich könnte ich ihm jetzt bald eine weitere Email schreiben. Keine die fragt was denn bei ihm los ist, eher eine die erzählt was ich jetzt, nach meiner Rückkehr nach Berlin, so treibe. Ja genau. Irgendwie so könnte ich das machen. Das ich in einem hirnverbrannten Moment seine Nummer gelöscht habe und diese jetzt wieder haben möchte, kann ich ihn wohl nur schlecht schreiben. Charmante Sätze dafür gäbe es. Ganz klar. Aber uh, so etwas geht einfach nicht, oder? *mitdenAugenrollt*. Alternativ könnte ich aber auch einfach still halten, mich ablenken und den Kerl verdrängen. Genug zu tun gibt es ja eigentlich. Wenn der Kerl dann verdrängt ist, wird er das böse spüren. Ganz sicher. Miss-Vodoo im Jahr 2006.

har, har.

Edit 18:34 Uhr: Oh man, heute bin ich so ein verdammt lustiges Mädchen. Nahezu hinreissend lustig.

Heute ist so ein Tag, an dem ich es sehr schwer bereue keinen Tropfen Alkohol im Büro zu haben. Die Flasche Absolut in der untersten Schrankschublade oder so. Heute Früh beim Arzt eine Dreiviertelstunde lang BUNTE gelesen, Kunde Y geht mir schwer auf die Nerven und die Email auf die ich seit Tagen warte zeigt sich nicht im Postfach (ergo: wurde sie wohl auch - noch - nicht geschrieben, Sausack). Manchmal ist die Welt ist so grausam.

*Kräftig mit dem Fuss aufstampft*

Super IchArmeMussLeiderNochArbeitenUndDarfNichtRausInDieSonne Electro-Mix aus New York by Jon G.

"Jon lures the indie kids with his opening tracks and then reminds them that to dance, you really do need some acid-tinged beats and a touch of funk."

Via Big Stereo

Beim Fussball gestern Abend Schweiz gegen die Ukraine. Wir haben unter dem Neubau-Eingangsdach der Schweizer Botschaft gesessen und mitgefiebert. Sind gegen 21 Uhr relativ spontan dort aufgeschlagen um in Begleitung eines echten Schweizers zusammen mit anderen echten Schweizern die „Schweizer Nati“ anzufeuern. Bei einer deutschen Landesvertretung im Ausland hätte es wahrscheinlich Freibier und viel Trara gegeben. Die Schweizer sind da eine Ecke bescheidener und leiser: an der Glastür ein DIN A4 Zettel auf dem in Schriftgröße 12 die Übertragung des Spiels ab 21 Uhr angekündigt wird; an einem Fenster das Plakat „Hop Schwiiz“ in der Größe von etwa 1x3 Metern; Leinwand plus Beamer wurden erst um 20:45 Uhr aufgebaut; mit uns schauten zu Höchst-Höchstzeiten knapp 50 Fans. Trotzdem ein nettes Fussball-Schauerlebnis mit dem besten Kommentator ever. Das Spiel lief auf dem Schweizer Fernsehen und ich hätte die besten Kommentare mitschreiben müssen um sie jetzt in Perfektion wieder zu geben. Einfach schön auch wenn das gesehene Spiel nicht überragend war. Nicht überragend, dafür aber nervenzerreissend galore! Oh je, was habe ich mir zwischendurch die Haare gerauft. Es schien als wolle keine der beiden Mannschaften wirklich gewinnen. Das Runde muss ins Eckige und nicht rechts, links, oben, unten, daneben, weiß doch jedes Kind. Die Entscheidung dann beim 11-Meter schießen. Die Schweiz verschießt 3 Mal, die Ukraine trifft 3 Mal. Schade. Genauso schnell wie der Fussballzauber vor der Botschaft aufgebaut war, war er dann auch wieder verschwunden. Zettel ab, Plakat und Leinwand rein, Fans weg. Bis zum nächsten Mal bitte Pässe und offensives nach vorne spielen üben. Dann durchbricht man auch die Abwehr der Ukraine und wird 2008 Europameister. ;)

Und sonst: Nach einer halben Flasche Weißwein, vier Bier, einem Wodka und vier Stunden Schlaf heute Kopfweh-Katerchen. Wir wollten nach dem Spiel nicht ins Bett, waren dann noch Schwarma essen und im Schönwetter. Sommer ist so wunderbar.

EDIT Was mir gerade noch einfällt: Und irgendwie war es schick in der Werbepause mal nichts telekomeskes anschauen zu müssen.

Nach den Ereignissen der vergangen Wochen, habe ich ihn schon für einen Geisterbären gehalten. Oder eben eine Art Sommerloch-Belustigung neben der WM. Er taucht auf, verschwindet wieder, taucht woanders auf und *schwupp* ist er wieder weg. Ein toller Typ wie er da den Jägern immer wieder entkommen ist. Jetzt ham'se ihn doch erwischt. Traurig. Armer Bär! :(

Gummibär, Goldbär, Tanzbär, Problembär, Pechbär.

Meine gute Laune ist heute Morgen im Bett geblieben. „Meike, mach’s erst mal gut! Der Tag wird sicher auch ohne mich ganz ordentlich. Ich bleibe noch ein bisschen hier liegen aber wer weiß, vielleicht komme ich später ja noch nach.“ Das hat Sie mir hinterher gerufen als ich in Richtung Badezimmer entschwunden bin. Na denn, ich bin gespannt und ertränke mich derweil (erstmal) in meinem Selbstmitleid.

Seit gestern Abend wieder Berlin. Irgendwie ziemlich durch den Wind.
Wahrscheinlich der Schweiz - Deutschland Jetleg und ein bisschen Großstadtschock. Eigentlich bin ich ja ein Großstadtmädchen aber das Grüne und die gute Luft an den Tagen in Genf fehlen mir jetzt schon. Eben ein anderes Leben. Großstadt-Ausgehen gestern Abend war gut. Eine feine Party mit vielen tollen Künstlern und einem netten Publikum. Nach Plaid war Modeselektor ganz, ganz groß. Von mir aus hätten die Jungs immer weiter spielen können. Haben sie aber nicht und irgendwie reichte es ja auch für die erste Nacht zurück in der Stadt. Frühstück um 6 Uhr bei einem Freund in Friedrichshain plus Personal-Taxidriver fast bis vor die Haustür. Ab 8:30 Uhr bestens geschlafen und danach bis eben den Prenzlauerberg neu erkundet. Hat sich nicht viel verändert in den vergangen 12 Tagen. Alle sind im Fussballfieber, keine Zeit für Veränderungen.

Menschenurlaub ist irgendwie auch Blogurlaub. Sieben Tage ohne eine einzige belanglose Zeile gab es wohl schon seit langem nicht mehr. Gut geht es. Zu gut um das Computerding aufzuklappen und zu tippen. Das Leben "offline" ist angenehm. Das Mobiltelefon klingelt nicht, ich habe es ausgeschaltet und kontrolliere entgangene Anrufe und SMS ein Mal am Tag. Viel passiert nicht. Die Wichtigsten wissen ja das ich nicht in der Stadt bin. Leben mit Sonne am Himmel und (Kies)Strand vor der Tür. Ein bisschen wie Italien. "Andere Leute kommen hier her um Urlaub zu machen", sagt meine Mutter immer wieder. Ich nicke dann und antworte das ich ja auch für und wegen eben diesem Urlaubsgefühl hier sei. Wir trinken viel. Mittags ein Weinchen zum Snack, abends einen "Apero" beim kochen. Weisswein. Rotwein zum Abendessen. Alles in allem ein schönes Lebensgefühl, schöne Tage. Die Schweiz gewinnt ihr Spiel, heute Deutschland. Wir freuen uns und holen zum feiern jeweils ein Bier aus dem Kühlschrank. Lecker. Zum feiern ist wohl eher eine Ausrede aber in meinem Urlaub ist das wohl erlaubt. Nach sieben Tagen in der Schweiz, bereue ich es nicht 11 gebucht zu haben. Die Zeit rast und am Samstagnachmittag geht es zurück nach Berlin. EasyJet fliegt eine Stunde und 20 Minuten. Landung um 19 Uhr in Schönefeld. Ich werde viel Sonnebräune mitbringen. Falls Italien sich noch eine Weile in der WM hält, kann ich demnächst problemlos draussen vor der Leinwand sitzen, die grosse Sonnenbrille tragen und mit meinem äusserst beschränkten italienischenVokabular um mich schmeissen. Wenn ich Samstagabend gelandet bin, fahr ich erstmal nach Hause: Koffer weg bringen, frisch machen, essen beim Thai, danach tanzen. Die erste Party seit zwei Wochen. RockPaperScissor läd wieder ein. Diesmal anders als sonst in der Maria. Plaid und MODESELEKTOR (und viele mehr) treten an. MDSLKTR...und endlich habe ich mal nichts anders vor oder muss am nächsten Tag früh, früh aufstehen. Wie toll und ich setze bei der Party-Reihe trotz Maria einfach mal auf ein ordentliches Publikum. Das alles und mehr dann bald. Jetzt schlafen. Miss-geschwächt vom Tag und der Sonne und dem Wein und dem vielen Essen.

Erst mal in die Maria:
Musikalisch gesehen war Samstagnacht mittelprächtig bis super gut. Am Publikum gemessen war’s, je später die Nacht voran schritt, schnell schlimm prollig. Auf der Tanzfläche gab es Jungs mit Stiernacken, den fettesten Oberarmmuskeln und wenig Hirn, Mädchen mit Minirock und Absatzschuhen oder grellbuntem Techno-Outfit. Ne feine Mischung. Zum Glück war da dieser Kellerraum den nicht jeder betreten durfte/konnte. Zum durchatmen habe ich mich immer wieder dort hinunter gestürzt.

Und sonst?:
Süßeste Sachen essen und schönste Dinge guchen (+kaufen) kann man seit Samstag in der Raumerstraße fast direkt am Helmholtzplatz. Da hat die Luzie nämlich ihren eigenen Laden aufgemacht. Toll ist er geworden. Hell, gemütlich, freundlich und voll mit den wunderbarsten Dingen. Jetzt weiß ich auch endlich wer Luzie ist und was sie in den vergangen Wochen so getrieben hat. So ein bisschen wenigstens. Und weil Luzie sehr nett ist und so einen schönen Laden hat, werd ich bald wieder bei ihr vorbei schauen. Und genau das solltet ihr auch tun!

Und weiter:
Morgen Mittag geht der Flieger nach Genf. Große Vorfreude auf Familie und Garten und Berge und Essen und See und viele Erlebnisse. Ich werde berichten. :)