Donnerstag, 23. März 2006

Fauch Drachenmädchen fauch...

Ich weiß, man sollte Jungs nicht allzu offensiv auf die Gründe ihres Fahlverhaltens ansprechen. Man sollte das nicht tun weil Jungs in solchen Situationen dazu neigen, ihre Gefühle ziemlich blöd auszudrücken. Ziemlich blöd obwohl sie es eigentlich gar nicht so blöd meinen und so etwas niemals gesagt hätten, hätte Frau sie nicht danach gefragt. Soviel zum „man sollte nicht“, aber man macht ja eben doch oft wonach einem gerade ist. Wie viele Frauen liebe auch ich Diskussionen und die Theatralik mancher ach so emotionaler Momente. Manchmal ist mir sogar nach dem Adrenalin im Körper, welches eine etwas hitzigere Diskussion in die Blutbahn schießen lassen kann. Diese körpereigene Droge putscht einen auf, treibt einen voran, hebt einen hinauf in Leistungshöhen (so kurz umschrieben). Abgesehen davon, spreche ich bisweilen etwas das mich belastet lieber an, als es noch tagelang mit mir herum zu schleppen. Der Kopf ist eh schon voll genug, was soll man ihn noch großartig belasten, wa? Das mag ein bisschen egoistisch und trotzig sein, befreit aber Herz, Seele und Gemüt von dem blöden Ballast. Wenigstens für einen längeren Moment. Was danach kommt hängt von den darauf folgenden Vorkommnissen ab und dazu kann ich jetzt gerade noch nicht viel sagen.

Diese Gesichte handelt von einem damals fast noch unbekannten Mann mit dem ich vor ca. 11 Wochen, nach einer nächtlichen Stadttour, im Bett gelandet bin. Wir hatten bloß halben Sex. Komisch ausgedrückt aber es war so. Obwohl viele ihn mehr als merkwürdig fanden und finden, mochte ich ihn sofort. Eine Woche nach dieser einen Nacht kamen wir überein ähnliche Körperlichkeiten doch erstmal zu unterlassen. Der Kontakt riss darauf nicht ab und die kommenden Wochen verband uns eine ganze Menge. Die Liebe zur Musik, Freundschaften, das Interesse gemeinsam etwas vorran zu bringen und viele weitere Touren durch die Nacht. Vieles vielleicht doch ein bisschen zu eng, zu viel und zu intensiv. Ich muss aber sagen das er der jenige war der vieles davon forciert hat. („Kommst Du mit, magst Du das auch, wie findest Du das?...“). Es war schon so weit, das andere mich immer wieder fragten ob ich mit dem Kerl („etwa“) zusammen wäre.

Vor einer kurzen Weile hat sich sein Verhalten mir gegenüber ziemlich geändert. Auf Veranstaltungen läuft er an mir vorbei und nickt mir zu wie man es bei entfernten Bekannten macht. Stehe ich neben ihm, schaut er sicherheitshalber in die andere Richtung. Tanze ich rechts, tanzt er irgendwo links, 7 Meter entfernt. Schaue ich weg, schaut er her, das aber nur ganz, ganz, ganz heimlich. Spreche ich ihn an, braucht er ne Ecke um aufmerksam zu reagieren. Miss Sensibelchen machen solche Veränderungen natürlich etwas aus. Ziemlich viel sogar und dann möchte ich drüber reden. Das auch wenn es sicher besser gewesen wäre ihn einfach in Ruhe zu lassen. Ach aber was ist schon besser?! Und was ist schon der richtige Zeitpunkt und Ort um miteinander zu sprechen? Die Bar gestern Abend war vielleicht nicht ganz passend, muss ich heute zugeben.
Er meint dass sich einiges geändert hätte. Zwischen uns und so überhaupt. Anfangs hätten wir etwas miteinander gehabt (merke: eine Nacht halben Sex), jetzt wäre ihm nur noch nach etwas freundschaftlichem. Ich habe ihm gesagt, das dieses „etwas miteinander gehabt haben“ mittlerweile Wochen her ist und in der Zeit zwischen damals und heute unser Kontakt mehr als gut funktioniert hat. Ich mochte es mit ihm alleine oder auch mit ihm und vielen anderen etwas zu unternehmen. Nun meint er dass ihm gerade alles zu viel ist, ihn andere zzt. Sachen mehr interessieren (nicht gerade charmant). Ich kann ja nun nicht plötzlich ein Junge werden nur damit er wieder entspannt mit mir umgehen kann. Er meint wir sollten unsere Freundschaft eh auf einer professionelleren Basis weiterführen sollten. Welch riesengroßer Quatsch, was auch immer er damit eigentlich wirklich sagen will. Freundschaften auf einer professionellen Basis pflege ich generell nicht zu führen. Wenn ich das wollte, würde ich Golf spielen, mich prostituieren oder so ähnlich. Aber Freundschaften wären das dann eh auch nicht.

Mich enttäuscht es das er nun so tut als würde ihm der Kontakt zu mir nicht (mehr) viel bedeuten. So ganz plötzlich. Jedenfalls drückt er es so aus. Den Wunsch nach ein bisschen Abstand, zumindest für eine Weile, kann ich durchaus verstehen. Manchmal ist einem eben nach vielem mehr und dann bleibt für einiges keine oder eben deutlich weniger Zeit. Da muss der oder das was dabei kürzer kommt dann eben durch. Trotzdem ist es traurig Menschen die man lieb gewonnen hat erst einmal wieder gehen zu lassen. Besonders wenn das Ganze so ungeschickt verläuft.

Als ich gehen wollte, hat er mich noch gedrückt und gesagt das ich das alles nicht persönlich nehmen sollte. "Nimm das nicht persönlich!" Ich hasse Sätze dieser Art. Was bitte dann Dumbhead, habe ich gedacht, ihn funkelnd angeschaut und mich umgedreht. Auf meinem Weg aus der Bar sprach mich ein anderer Kerl an. "Manchmal sind Männer ganz schön blöd", sagte er mir mit einem Augenzwinkern. Er hatte uns wohl beobachtet. "Ja, der eine da heute ganz sicher", habe ich ihm geantwortet und bin hinaus in die Nacht.

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